Gedenkprojekt mit Bildprojektionen
in der Altstadt-Lehel
von J.E.W.S. Jews Engaged With Society e.V.
Julian Giebelen, Leiter der Technik
mit freundlicher Unterstützung
des Bezirksausschusses A1 Altstadt-Lehel
„Faces for the Names“ macht die Opfer des Holocaust – ihre Namen und ihre Gesichter – für uns sichtbar. Hierfür werden ihre Fotos an die Fassaden der Häuser projiziert, in denen die Opfer vormals gelebt haben.
Das Projekt wurde nach Vorbildern in Prag und Washington D.C. vom Verein J.E.W.S. Jews Engaged With Society e.V. in München am 24. Oktober 2020 erfolgreich gestartet.
Mit Unterstützung des Bezirksausschusses 1 werden ab dem 09.11.2020, im Gedenken an die Reichspogromnacht die Fotos früherer Hausbewohner an ihre Häuser im Rahmen „Faces for the Names Altstadt-Lehel“ projiziert. Den ‚Fahrplan‘ der ersten sieben Abende entnehmen Sie unten.
„Ein großes ‚toda raba‘ – danke schön – an die Eigentümer*innen und Bewohner*innen der Häuser in der Altstadt und im Lehel für das große Interesse an den Schicksalen der ermordeten und verfolgten Juden im Bezirk. Unser Dank gilt natürlich auch dem BA 1, dessen Unterstützung die Realisierung des Projekts ermöglicht,“ so Terry Swartzberg, Vorstandsvorsitzende, J.E.W.S. Jews Engaged With Society e.V.
Terry weiter: „Zeiten wie diese erfordern von unserer resoluten Zivilgesellschaft mutige und innovative Arten des Gedenkens und Mahnens, daran wo Antisemitismus, Rassismus, Hass und Ausgrenzung hinführen.“
9. November 19.00 Liebigstr. 12
Zum Gedenken an Mindel Falk, ermordet in Treblinka
13. November 19.00 Widenmayerstr. 7
Zum Gedenken an Paula Holzer, ermordet in Piaski
10. November 20.00 Maximilianstraße 23
Zum Gedenken an Frieda Michaelis, ermordet in Theresienstadt
14. November 19.00 Thierschstr. 25
Zum Gedenken an Hermine Bach, ermordet in Piaski
11. November 20.00 Maximilianstraße 25
Zum Gedenken an Ilse Stein, ermordet in Kaunas
15. November 19.00 Reitmorstr. 53
Zum Gedenken an Berta Kaphan, ermordet in Auschwitz
12. November 20.00 Maximilianstraße 27
Zum Gedenken an Emma Spaeth, ermordet in Treblinka
Die Schicksale der Münchner Juden im Dritten Reich
Vor der Machtergreifung im Jahre 1933 wohnten etwa 12.000 Juden in München. Bis zur Reichspogromnacht am 09.11.1939 wurde die Anzahl durch Emigration auf 4.500 reduziert. 3.000 von ihnen wurden deportiert und größtenteils ermordet. Am 25.11.1941 wurden 999 Münchner Juden in Kaunas, Litauen ermordet. 1.600 Münchner Juden haben das Ghetto und KZ Theresienstadt nicht überlebt.
J.E.W.S. Jews Engaged With Society e.V.
J.EW.S. Jews Engaged With Society e.V. setzt sich für ein freudiges, selbstbewusstes Judentum im Europa der Solidarität und Vielfalt ein. Durch die Projekte „Faces for the Names“ sowie „Kippa Parties“ fördert der Verein das Gedenken der Opfer des Holocaust, das Bekämpfen von Antisemitismus, Rassismus sowie Hass und Ausgrenzung, sowie den Aufbau und die Pflege von Beziehungen zwischen den Religionen und Gruppierungen.
Julian Giebelen
Das Projekt „Faces for the Names“ verwendet eine Projektionsinnovation die vom Julian Giebelen entwickelt wurde. Julian ist selbständiger Motion Designer mit den Schwerpunkten 3D Design und Schnitt. Zum Repertoire gehören Videodreh, Set-Supervising, Retusche und Stereoskopie ebenso wie Produktvisualisierungen und das Erstellen von visuellen Effekten. Seine große Leidenschaft gehört dem Fotografieren von 360° Panoramaaufnahmen. Julian ist zertifizierter Google-Streetview Fotograf mit über 3,2 Mio. Aufrufen.
Er engagiert sich insbesondere für Projekte gegen das Vergessen der nationalsozialistischen Gräueltaten und zur Überwindung von Rassismus und Antisemitismus. Dazu gehört beispielsweise die Zusammenarbeit mit „Die Weiße Rose Stiftung e.V“, “J.E.W.S. – Jews Engaged With Society e.V.”, „Wehret den Anfängen“, „DENK MAL AM ORT“ und dem „Kunstforum Ostdeutsche Galerie“.