Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen

„Faces for the Names Widerstand in München!“

Innovatives Gedenkprojekt mit Jugendlichen
Am und im Justizpalast ab März 2023

Angebote für Lehrkräfte und Schülerinnen:

Teilnahme an der Auftaktveranstaltung vor dem Münchner Justizpalast Ende März 2023

Mitarbeit beim zentralen Workshop im Justizpalast. Abhalten von Vor-Ort Workshops in Ihrer Schule.

Erarbeitung von Beiträgen der Schülerinnen und Schüler – Videos, Gedichte, Biographien u. a. – zu den Themen Widerstand und Zivilcourage von Ende März bis Juli 2023

Im Juli 2023: Aufführung und Vortrag von den Beiträgen auf „Faces for the Names Widerstand in München“ im Justizpalast.


Start des gemeinsamen Schülerprojekts des J.E.W.S. – Jews Engaged With Society e.V. mit dem Bayerischen Justizministerium / Erinnerung an Opfer der NS-Justiz

Am 22. Februar und am 19. April 1943, also vor knapp 80 Jahren, verhängte der Volksgerichtshof im Münchner Justizpalast sechs Todesurteile gegen Mitglieder des Freundeskreises der Weißen Rose. Hans Scholl, Sophie Scholl und ihre Mitstreiter sind wohl die bekanntesten Opfer der NS-Justiz in München, aber keineswegs die einzigen.

Neben dem bürgerlichen Widerstand der Weißen Rose haben sich weitere Gruppen und Einzelpersonen dem NS-Regime entgegengestellt, wobei die heutige Öffentlichkeit von manchen kaum Notiz nimmt.

Das Bayerische Staatsministerium der Justiz möchte daher gemeinsam mit dem J.E.W.S. – Jews Engaged With Society e.V. an mutige Frauen und Männer erinnern, die ihre Überzeugungen teils mit dem Leben bezahlen mussten.

„Die Justiz hat an der systematischen Entrechtung und Ermordung von Gegnern des NS-Regimes mitgewirkt. 5200 Todesurteile hat allein der Volksgerichtshof verhängt, hinzu kommen viele Verurteilungen durch Militär- und Sondergerichte sowie die ordentliche Gerichtsbarkeit. Als Justizminister ist es mir daher wichtig, das Gedenken an die Opfer wachzuhalten“, betont Justizminister Eisenreich. „Rechtsstaat und Demokratie müssen auch heute gelebt und verteidigt werden. Dies wollen wir mit unserem Projekt gerade auch jungen Menschen vermitteln“, so Eisenreich weiter.

Terry Swartzberg, Vorsitzender des Vereins J.E.W.S. Jews Engaged with Society e.V.: „Die heutige Zeit macht die Anerkennung der Widerstandskämpfer noch aktueller und wichtiger. Und das vor allem weil junge Menschen Vorbilden suchen und durch Faces for the Names Widerstand! und andere Aktionen finden.“

J.E.W.S. und das Bayerische Staatsministerium der Justiz laden die Münchner Schulen ganz herzlich ein, sich am Projekt zu beteiligen. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler werden in einer Projektarbeit die Biographien einzelner Widerstandskämpfer und Opfer der NS-Justiz aufarbeiten und hierbei erfahren, wie die NS-Justiz den Rechtsstaat gezielt ausgehöhlt hat. Ihre Arbeit lassen sie einfließen in kreative Aufführungen wie z.B. Songs, Videos oder Gedichte.

Interessierte Schulen können sich unmittelbar an Terry Swartzberg wenden unter (0170) 473 3572 oder shalom@j-e-w-s.org.

Den Auftakt für das Projekt bildet eine Veranstaltung Ende März 2023, bei der Portraits von NS-Justizopfern an die Fassade des Justizpalastes projeziert werden. Den Abschluss und Höhepunkt bildet ein Aktionsabend, der im Juli 2023 stattfinden wird. Hierbei präsentieren die Schülerinnen und Schüler die in den Workshops erarbeiteten Beiträge in der großen Lichthalle des Justizpalastes.